Wenn ein Kind stirbt, stirbt zunächst auch ein Teil von dir. Zumindest fühlte es sich für mich so an. Aus eigener Erfahrung kenne ich die anfängliche Betriebsamkeit, die einen erfasst, wenn der Verstand die Führung über unser Selbst übernimmt, weil die Emotionen uns sonst in bodenlose Trauer fallen ließen. Ein Kind zu verlieren, gleich ob als ungeborenes, Frühchen oder Baby bedeutet alle Hoffnung, die du in dieses neue Leben gesetzt hast, all deine Pläne für die Zukunft mit diesem neuen Wesen zu begraben.
Kinder, die dir besonders ans Herz gewachsen sind, weil sie krank, behindert oder auf sonstige Weise anders sind, geben dir selbst, bei aller Herausforderung, die sie für dich als Elternteil bedeuten, unendlich viel. Sich von einem solchen Kind verabschieden zu müssen, steht vom ersten Tag an, an dem du von der schweren Erkrankung des Kindes erfährst. Es steht immer als drohendes Ereignis vor dem du Angst hast, im Raum. Plötzlicher Kindestod oder ein tödlicher Unfall des Kindes…nichts kann dich auf eine solche Katastrophe vorbereiten.